Willkommen in Unterschlauersbach

- erstmals urkundlich erwähnt 1124 n. Chr. - 

Chronik von Unterschlauersbach

Unterschlauersbach ist 1124 als Slurspach und 1165 als Slurespach urkundlich bezeugt. Im  Mittelhochdeutschen hat Slur die Bedeutung von faul, träge, leichtsinnig, aber auch von Müßiggänger   und langsame, träge Person. Es könnte aber auch die Bedeutung von langsam, zäh dahinfließende   Masse, d.h. Schlamm haben. Davon ausgehend, sind zwei Deutungen möglich. War also der erste   Siedler am Bach ein „Slur“ d.h. ein träger Mann oder Müßiggänger, nach dem dann das Gewässer   benannt wurde, an dem sein Anwesen stand? Oder hat der Bach seinen Namen von dem schlammigen   Gelände des Ufers erhalten? Obwohl die zweite Deutung verstandesmäßig einleuchtender erscheint,   bestehen dagegen wegen des Genitiv- “s“ Bedenken, da dies meist auf einen Personennamen hinweist,   also ,,Bach des Slurs". Dieses ,,s" könnte aber später hinzugekommen sein.    Aus obiger Aufzählung ist gleichzeitig die erste urkundliche Erwähnung der jeweiligen Ortschaft    ersichtlich. Sie sagt natürlich nichts über die Gründung der Ortschaft aus, denn aus der Gründungszeit    gibt es keine schriftlichen Nachrichten. Obwohl die Urdörfer im 8. Jahrhundert gegründet worden sein    dürften, werden sie urkundlich erst vier oder fünf Jahrhunderte später erwähnt. Oft hängt es vom Zufall    ab, ob eine Siedlung früher oder später genannt wird, und zwar davon, ob die entsprechende Urkunde    erhalten blieb, bzw. als spätere Kopie überliefert wurde.   Von den Ortschaften, die uns in dieser Chronik interessieren, ist Unterschlauersbach als erste im Jahre    1124 erwähnt, es folgt noch im selben Jahrhundert Großhabersdorf (1169/70), dann im 13. Jahrhundert    Oberreichenbach (1259), Fernabrünst (1265), Schwaighausen (1268), Hornsegen (1288) und schließlich    im 14. Jahrhundert Vincenzenbronn (1370) und Wendsdorf (1379).    Urkundliche Erwähnungen stehen gewöhnlich in Verbindung mit Besitzwechsel, sei es durch Kauf oder    Schenkung, oder mit der Regelung von Eigentums- und Rechts-verhältnissen. Konkret handelt es sich in    unserem Fall um folgende Tatbestände:    Im Jahre 1124 schenkte Bischof Otto von Bamberg die neu gegründete Zelle St. Getreu dem Kloster    Michelsberg und stattete sie mit ,,16 mansus" (Höfen) samt Kirche und Mühle in Unterschlauersbach    aus.   Im Falle von Unterschlauersbach lassen sich die grundherrschaftlichen Veränderungen von Anfang an      verhältnismäßig gut verfolgen. Daß die Ortschaft ein Bamberger Lehen war, beweist die Schenkung von 1124. In diesem Jahr stattete Bischof Otto von Bamberg das Kloster Michelsberg    mit 16 ,,Huben" (mansus) zusammen mit der Kirche, dem Pfarrgut (Widum) und einer Mühle in Unterschlauersbach aus. Aus der Urkunde geht weiter hervor, daß der Klosterabt dem   Grafen Rapoto von Abenberg Unterschlauersbach unter der Bedingung zum Schutz anvertraute, daß der Graf diesen Besitz selbst verwalte, kein Gericht mit den Bauern halte, außer bei    Mord, Diebstahl oder Flurverletzungen, oder wenn er vom Probst herbeigerufen werde. Sollten der Graf oder seine Leute eine ungerechte Steuer eintreiben, stand es dem Abt frei, die    Güter nach Belieben einem anderen zu übertragen. Die Grafen erhielten somit die Schirmvogtei über die Unterschlauersbacher Untertanen.    Das St. -Michaels-Kloster blieb 192 Jahre im Besitz der bezeichneten Güter. Im Jahre 1316 verkaufte es dann, wie die Urkunde festhält, ,unser Dorf zu Slursbach mit Hubben, Ekkern,    Holz u. a. und mit allem dem Rehte, daz wir an der Kirchen do haben und an der Widam und an der Mäl mit allen anderen Rehten, ez si ze Dorf ze Velde, als ez von unseren Vorfaren an    uns kumen" dem ,,ehrsamen Man Herrn" Gutend von Seckendorf. Acht Jahre darauf kamen die bezeichneten Güter durch Tausch an das Kloster Heilsbronn. Burggraf Friedrich IV.    urkundete 1324, daß ,,unser lieber Ritter" Gutend von Seckendorf zu ihm gekommen sei und kundgetan habe, daß er ,,all sein Gut und die Vogtei zu Nieder-Slursbach zu Wechsel den    geistlichen Leuten zu Halsprunne [Heilsbronnj gebe"    Bereits 24 Jahre früher (1300) hatte das Kloster ebenfalls durch Tausch von Konrad von Linden Güter in Unterschlauersbach erhalten. Der Besitz wurde durch Ankauf weiterer Gefälle im    Jahre 1357 abgerundet. Im ganzen erwarb das Kloster 14 Höfe, so daß die Ortschaft hauptsächlich heilsbronnisch war.   In dem Salbuch des Nürnberger Paulus Muffel von 1387 ist ein von ihm in Unterschlauersbach gekaufter Besitz verbucht. Er scheint aber schon bald wieder veräußert worden zu sein.    Im Jahre 1423 beurkundeten Ritter Wygeleis vom Wolfstein, ferner der Schultheiß und die Schöffen zu Nürnberg, mit Zeugnis des Cunz Haller und Stefan Schu1er, daß Fritz Goes an    Sigmund Pfinzing, die Herrn von Mertein und von Eyb Äcker zu ,,Nydern Schlauerspach" nach Lehensrecht verkauft habe. Aus der Folgezeit (1485), 1505, 1520, 1545) sind mehrere    Urkunden bekannt, in denen die von Eyb der Nürnberger Patrizierfamihe Pfinzing das Lehen in Unterschlauersbach erneuern. Die Pfinzing erwerben sodann noch Lehen von den Herrn   von Vestenberg (1487) und lassen sich auch diese wiederholte Male bestätigen (1507,1511, 1519, 1529).   Nach dem ,,16-Punkte-Bericht" des Amtes Cadolzburg (1616) gab es in Unterschlauersbach 16 Mannschaften, davon 12 nach Heilsbronn, 3 nach Nürnberg und 1 den von Leonrod gült-,    lehn- und vogtbar. 100 Jahre später (Ämterbeschreibung 1710) sind es bloß 15 Höfe. Wahrscheinlich blieb der Leonrod-Hof nach den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges    unbesetzt, denn als Grundherrn wurden bloß das Kloster Heilsbronn (12), die Pfinzing (2) und die Deutschherren (1) angegeben.    Nach der im Jahre 1719 erfolgten Teilung der Heilsbronner Klosterbesitzungen zwischen dem Ansbacher und Bayreuther Fürstenhaus wird Unterschlauersbach bayreuthisch, um die    Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert (1792/1806) preußisch bzw. bayerisch, d. h. staatlich. Während man 1732 17 bayreuthische Untertanen zählte, gab es deren 1744 bereits 19. Es    sind dann Anfangs des 19. Jahrhunderts bloß die Anwesen 5 und 28 (gehörten der Familie von Haller und dem Dietenhofener Pfarrer) nicht bayerisch.    Im Dorf gab es 1808 mit der Kirche 35 Hausnummern, davon 8 mit Doppelnummern (3 + 4, 10 + 12, 13 + 14, 15 + 16, 17 + 18, 19 + 20, 30 + 31, 32 + 33)

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